Bald nachdem bekannt geworden war, dass der Schwager des Kaisers, Joachim Murat, als Großherzog von Berg die Landesherrschaft übernehmen würde, legte der städtische „Bauaufseher“ im März 1808 aus eigener Initiative den Plan zu einer Festarchitektur für die anstehende Huldigungsfeier vor: ein auf Leinwand gemalter Triumphbogen, der viel billiger als ein bemaltes Holzgerüst gewesen wäre.
Links stand die „Potestas“ für die „bdquo;Unerschrockenheit“, den Soldatenmut Murats, während rechts die „Justitia“ die Erwartung ausdrücken sollte, der „Heldenmut“ verbinde sich mit der „Gerechtigkeit über Befreyte“. Die Trophäen und der kaiserliche Adler sollten auf die militärische Macht und den Beistand des Kaisers bei der Landesverteidigung verweisen. Militärischer Erfolg und Stärke als eigentliche Legitimation der Franzosen wurde damit ebenso verdeutlicht wie die Hoffnungen auf die modernen Rechtsprinzipien des französischen Staates - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit -, die Napoleon als Erbe der Französischen Revolution z.B. in seinem Gesetzbuch kodifiziert hatte. Bei der am 5. Mai 1808 gefeierten Huldigung für Joachim Murat beschränkte man sich jedoch auf eine einfache Illumination.
Als ein Jahr später Murat nach Neapel versetzt war und Napoleons Neffe pro forma Landesherr wurde, war die Stimmung umgeschlagen und feindselig angesichts von Militärpflicht und hoher Steuerbelastung, der Wirtschaftskrise durch die Kontinentalsperre und wegen der rigiden bürokratischen Verwaltung.