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Vorder- und Rückansicht des „Pallastes der Stände“ in Kassel, 1810 Bildnachweis
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Moderne Parlamente dienen nicht nur zur Gesetzgebung, sie haben auch eine repräsentative Funktion. Das war Jérôme Bonaparte bewußt: 100.000 Franc stellte er dem Pariser Architekten Auguste Henri Victor Grandjean de Montigny zur Verfügung, um das Museum Fridericianum zu einem innen wie außen eindrucksvollen Parlamentsgebäude, dem Pallast der Stände, umgestalten zu lassen.
Montigny betreute als Kasseler Hofarchitekt für Jérôme königliche Bauvorhaben. Für das Parlament baute er einen halbkreisförmigen Saalbau am vorherigen Museum Fridericianum an (s. Rückansicht). Mit dem zentralen Plenarsaal in Halbkreisanordnung orientierte er sich an der Pariser Chambre des Députés und dem amerikanischem Vorbild.
Die sechs Figuren auf der Ballustrade stammen bereits aus der Zeit der vorherigen Nutzung als Museum. Sie verkörpern als Allegorien die Künste und die Wissenschaften (geschaffen von den Brüdern Heyd und Samuel Nahl).
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