Als großes Vorbild diente
Rousseaus Bildungsroman „Émile ou de l’Éducation“, der die Entwicklung des jungen Émile vom Säugling zum Ehemann und die Erziehung seiner späteren Frau Sophie schildert. Dieser Klassiker bürgerlicher Erziehungskultur wurde erstmals 1762 gedruckt und 1793 als illustrierte Neuausgabe herausgebracht. Das Frontispiz zeigt die Büste des Autors und programmatisch einzelne Szenen, die
geschlechtsspezifisch unterschiedliche Aufgaben verbildlichen: die Frau ist für die Betreuung der Kleinkinder und Mädchen, der Vater als Erzieher der Söhne tätig. Die Mutter, in Rousseaus „Émile“ lesend, stillt ihren Säugling selbst und befreit ein zweites Kind von einengender Kleidung. Ihre Handlungen werden beobachtet von einem kleinen Mädchen, das sich auf die Mutterrolle vorbereitet.