Ein neues Verhältnis zur Natur in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts bezeugt auch die Gartenkunst: der Übergang vom geometrischen französischen Garten zum englischen Landschaftsgarten. Prominentestes Beispiel in Westfalen ist der "Bagno" (von ital. Bagno" = Bad) bei Steinfurt, angelegt von den Grafen von Bentheim-Steinfurt südlich ihres Residenzschlosses in Burgsteinfurt.
Begonnen als französischer Garten 1765 von Graf Karl (+ 1780) und fortgesetzt von seinem Sohn Ludwig (reg. 1780-1817) als englischer Park mit zahlreichen Gartengebäuden, sollte der Park Touristen anziehen und wie ein Kurbad (ähnlich den Modebädern Pyrmont und Driburg) zahlungskräftige Gäste nach Steinfurt locken.
Die
alte Gartenanlage, 1787 in einem (Werbe-)Kupferstich veröffentlicht, besaß 105 solcher Sehenswürdigkeiten; der Plan von 1792 bildet 22 davon ab. Im Vergleich offenbart sich der stetige Ausbau der Anlage.