Aus seiner Zeit als Abgeordneter des Deutschen Reichstags stammt diese Fotografie. 1873 kandidierte Friedrich Harkort jedoch schon nicht mehr. In seinem Haus in Hombruch verbrachte er seine letzten Jahre, er verfasste seine letzten schul- und sozialpolitischen Schriften. 1880 verstarb er im Alter von 88 Jahren – als einer der profiliertesten, aus der Wirtschaft hervorgegangenen politischen Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Als Unternehmer und preußischer Parlamentarier forderte er als erster eine Gewinnbeteiligung für Arbeiter, entwickelte detaillierte Vorschläge für ein Sozialversicherungssystem für Arbeitnehmer,
forderte ein generelles Verbot der Kinderarbeit.
Für die Radikalität seines Fortschrittsdenkens gibt es ein Symbol: die Maschinenfabrik in der Burg, das Puddel- und Walzwerk im Burggraben. Ein drastischeres Mittel zur Gegenüberstellung von Althergebrachtem und Neuem ist kaum denkbar.