Rathaus in Marl

Rathaus in Marl

Creiler Platz 1 • 45768 Marl

Die niederländischen Architekten Johannes Hendrik van den Broek und Jacob Berend Bakema entwarfen die Marler Rathaustürme als Hängehochhäuser – die ersten ihrer Art in der Bundesrepublik.

© Dietrich Hackenberg

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Niederländer bauen die ersten Hängehochhäuser der Bundesrepublik

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs nahm die Bevölkerung der Stadt Marl stark zu, sodass man sich 1960 entschloss, ein neues, größeres Rathaus zu bauen, das gleichzeitig Mittelpunkt eines neuen Stadtzentrums werden sollte. Der Bau sollte die Bürgerschaft vereinen und den gewünschten Großstadtstatus bekräftigen. Mit der Verpflichtung von überregional bekannten Architekten wollte man außerdem das neue Selbstbewusstsein von Stadt und Region demonstrieren. Nach sieben Jahren Bauzeit waren 1967 zwei von vier geplanten Bürotürmen fertiggestellt; zum neuen Rathaus gehören außerdem das Zentralgebäude und der Ratstrakt.

Als Gewinner eines internationalen Wettbewerbs hatten die niederländischen Architekten Johannes Hendrik van den Broek und Jacob Berend Bakema die Marler Rathaustürme als Hängehochhäuser entworfen – die ersten ihrer Art in der Bundesrepublik. Bei dieser neuartigen Konstruktionsform werden die Geschosse nicht am Boden abgestützt, sondern vom Dach abgehängt. Auch wenn die Art der Hängekonstruktion bereits aus dem Brückenbau bekannt war, stellten sie bei der Errichtung eines ganzen Hauses in dieser Art etwas völlig neues dar.

Ursprünglich waren vier Türme mit fünf, sieben, acht und zehn Geschossen geplant, doch nur die beiden kleinsten im Westen wurden realisiert. Jeder Turm besteht aus einem Betonkern, der oben in einem weit auskragendem Kastentragwerk endet. Von dieser Dachkonstruktion laufen Hängeglieder an den Außenseiten der Fassade herab, die die Lasten aus den Geschossdecken aufnehmen, indem sie innenliegende Geschossbalken abstützen. Die Fassaden der Türme bestehen aus vorgehängten Aluminiumkomponenten, die umlaufende, nach hinten versetzte Fensterbänder einfassen.

Der angrenzende Ratstrakt gestaltet sich als Stahlbetonhalle, die über 60 Meter frei gespannt ist und ein aufwändiges Faltdach aus Spannbeton besitzt. 
 


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