Reichtum durch Salz

Zu Berühmtheit gelangte der kleine Ort Hallstatt in der Eisenzeit, als um 850 v. Chr. die dort siedelnden Kelten systematisch das „weiße Gold“ abbauten. Mit riesigen horizontalen Förderhallen folgten sie dem Weg der Salzadern bis zu 300 Meter unter die Erde. Um sich von anderen Anbietern abzuheben, bauten die Kelten von Hallstatt das Salz in Herzform ab. Als Marken- und Gütezeichen prägten die „Salzherzen“ die Vormachtstellung im Salzgeschäft.

Der immense Reichtum und Wohlstand der Kelten von Hallstatt kam 1846 wieder zu Tage, als Forscher einen Bestattungsplatz im Hochtal freilegten, der vor Luxus nur so strotzte: Glasgefäße aus Italien, Schwerter mit Einlagen aus afrikanischem Elfenbein und Bernstein von der Ostsee sowie Schmuck aus Gold zeugen von den über Tausende Kilometer reichenden Handelskontakten der Kelten. Eine ganze Epoche erhielt nach diesem Fundort ihren Namen: die Hallstatt-Zeit.

Gürtelblech aus Gold, © Lois Lammerhuber

Der Salzabbau in Hallstatt fand im 4. Jahrhundert v. Chr. ein jähes Ende: Ein katastrophaler Bergrutsch mit gewaltigen Schlammlawinen verwüstete nicht nur das gesamte Hochtal, sondern drang auch tief in die Stollen und Schächte ein und zerstörte so die wirtschaftliche Grundlage der Kelten von Hallstatt. Heute ist Hallstatt, inmitten der atemberaubenden Landschaft der österreichischen Alpen nicht nur ein archäologischer Fundplatz von Weltruhm, sondern seit 1997 auch Weltkulturerbe.

Ringe aus Gold, © Lois Lammerhuber