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Unterwelten-Werkstatt

Schüler/innen erkunden das Unterweltenarchiv in der Ausstellung.

Pädagogisches Projekt des LWL-Industriemuseums zur Ausstellung "Über Unterwelten. Zeichen und Zauber des anderen Raums"

In der Unterwelten-Werkstatt erkunden Schüler/innen von sechs weiterführenden Ruhrgebietsschulen zusammen mit Kuratoren und Kulturvermittler/innen Unterwelten. Leitfragen waren: Was können Kinder und Jugendliche zur Qualität des Unterwelten-Projekts beitragen, was die Kuratoren nicht können? Welche Unterwelten-Bilder und -geschichten existieren gegenwärtig in den Köpfen junger Mitmenschen, die die Kuratoren vielleicht nicht über schriftliche und dingliche Quellen der kulturellen Überlieferung finden können?

Die circa 800 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und achtzehn Jahren schufen unter Anleitung von Museumsmitarbeitern, Kunsthistorikern, Künstlern und Lehrern partizipative Interventionen für die Unterwelten-Ausstellung und Angebote für das Begleitprogramm. Angeregt durch diese Ausstellungsbeiträge und partizipativen Interventionen der Jungkuratoren sollen sich die Museumsgäste beim Ausstellungsbesuch aktiver als herkömmlich beteiligen. Der Museumsbesuch bekommt so eine neue Qualität. Im Gegenzug bietet das Museum den Kindern und Jugendlichen individuelle Lernmöglichkeiten am außerschulischen Lernort, kreative Gestaltungsimpulse durch Zusammenführung mit Künstlern und Kunsthistorikerinnen und Einblicke in die Arbeitswelt des Ausstellungmachens und des Museums durch Schulpraktika und Museumsbesuche.

Der vollständige Projektbericht steht Ihnen hier zum Download im PDF-Format (2,19 MB) bereit!

Zwei Schülerinnen bemalen ihre Masken.

Droste-Hülshoff Realschule Dortmund

Überweltenwesen – Unterweltenwesen

Die 58 Schülerinnen und Schüler der Droste-Hülshoff-Realschule in Dortmund setzten sich aus den Jahrgangsstufen 8 (29 Schüler) und 10 (29 Schüler) zusammen. Unter dem Titel „Überwelten-wesen – Unterweltenwesen“ entstanden im Fach Kunst 60 Masken, die die jeweiligen Eigenschaften eines Wesens aus der Über- und aus der Unterwelt widerspiegeln. Ziel der Schülerinnen und Schüler war, einerseits die Ambivalenz zwischen Über- und Unterwelt darzustellen und andererseits auch die Einflüsse der Erziehung, der Umwelt bis hin zu denen der Medien wie Film und Fernsehen darzustellen.

Die Masken in der Ausstellung.

Dreißig der Masken wurden in einer eigens dafür gefertigten Vitrine als eine der ersten Inszenierung im Einstimmungsbereich der Ausstellung  für die Museumsgäste konzipiert. Eine besondere Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler war die Abstimmung der Präsentation der Masken. Welche Masken gehören in die Vitrine? Wie werden sie in der Vitrine präsentiert? Welche gehören in den Vordergrund? Die anderen dreißig Masken wurden im Über-Unterwelten-Archiv des Hittorf-Gymnasiums Recklinghausen präsentiert.

 

Ein Schüler modelliert den Schakal, der dem Totengott Anubis zugeordnet ist.

Gesamtschule Kamen

Zwischen Elysion und Tartaros

Die Kunst-AG der Gesamtschule Kamen setzte sich aus einer kleinen engagierten Gruppe von sechs Schüle-rinnen und Schülern zusammen. Sie beschäftigten sich in zwei Gruppen mit den Inszenierungen zu frühgeschichtlichen und antiken Unterwelten-Vorstellungen in der Ausstellung. Zum einen setzten sie sich mit dem ägyptischen Totenkult auseinander. Zum anderen erarbeiteten sie ein griechisches Modell für antike Vorstellungen zum Jenseits. Bei letzterem stand vor allem für die Schüler im Vordergrund, eine Inszenierung zu schaffen, die den Museumsgast zur Interaktion auffor dert. Gemeinsam verhandelten Lehrer, Gestalter und Kulturvermittler, wie dieses Bedürfnis nach Interaktion trotz räumlicher Enge umgesetzt werden könnte.

Die drei Ebenen der antiken Jenseitswelt ist das Thema dieser Schülerinnen.

Mit Unterstützung der Straßenmalerin Lydia Hitzfeld, die auf 3-D-Malerei spezialisiert ist, entwarfen die Schüler eine 3-D-Inszenierung, die die drei Ebenen der antiken Jenseitswelt abbildet. In einer Deckeninstallation wird das Elysion dargestellt, in das die Seelen der guten Menschen nach dem Tod gelangen. Eine Bodeninstallation zeigt den Tartaros, die Unterwelt, in die die Menschen kommen, die Unrecht und Verbrechen begangen haben. Zwischen diesen Ebenen bleibt Platz für die gewöhnlichen Menschen, die sich dort als Schatten versammeln. Der Besucher konnte sich in der mittleren Ebene platzieren. Ein gekennzeichneter Fluchtpunkt in der Ausstellung verweist den Museumsgast auf den optimalen Punkt, von dem aus der 3-D-Effekt zur Geltung kommt.

Die Schüler/innen bei dem Aussuchen der Fotos.

Kielhornschule Dortmund

Unterwelten-Bahn

Neunzehn Schülerinnen und Schüler der Dortmunder Kielhornschule befassten sich mit dem Ausstellungs-thema unterirdische Verkehrsadern. Zusammen mit der Kunsthistorikerin Sabine Weicherding (Volkshochschule Dortmund) erkundeten die Kinder der Jahrgangsstufen 7 und 10 die Architektur und Gestaltung der Dortmunder U-Bahn. Ihre Leitfragen waren: Wie sind U-Bahn-Stationen gestaltet? Welche Gestaltungs-elemente in der „Unterwelt“ haben einen Bezug zur „Oberwelt“? Gibt es Unterschiede in der Gestaltung der U-Bahn-Stationen in der Dortmunder Nordstadt zu denen in der Stadtmitte?

Das Spiel wird in der Ausstellung ausprobiert.

Unter diesen Fragestellungen reifte der Plan zu einem U-Bahn-Linien-Spiel. Das Spiel lädt dazu ein, die U-Bahn-Linien U 42 und U 44 nachzufahren und in der Ausstellung zu entdecken, wie sich die Haltestellen in der „Unterwelt“ dem Fahrgast präsentieren.
Die Schüler arbeiteten dabei unter Anleitung ihrer Lehrer in zwei Gruppen. Eine Gruppe dokumentierte die U-Bahn-Stationen fotografisch. In Zusammenarbeit mit den Museumswerkstätten erstellte die andere Schülergruppe das interaktive Spiel zu ausgewählten den ausgewählten U-Bahnlinien und -stationen, mit denen der Dortmunder Museumsgast, seine Nahverkehrskenntnisse unter Tage und haptischen Spielfähigkeiten testen können.

 

Bei der Arbeit an den Skizzenbüchern.

Hittorf Gymnasium Recklinghausen

Das „Über-Unterwelten-Archiv“. Vom Zauberer von Oz" bis "underyourskin"

Das Hittorf-Gymnasium in Recklinghausen hat den partizipativen Ansatz der Ausstellung „Über Unter-welten“ am weitreichsten und konsequentesten für sich genutzt. Unter Leitung der Lehrerin Carolin Marchelek schlossen sich zwölf Lehrerinnen und Lehrer der gesamten Schule mit mittlerweile ca. 700 Schülerinnen und Schülern zu einer Unterwelten-Projektgruppe zusammen. Die Idee entstand im Lehrerkollegium. Sie wollten zusammen mit den Schülern ein offenes Archiv in Anlehnung an die „Architektur der Erinnerung“ der Künstlerin Sigrid Sigurdsson schaffen, wie es als „Museum im Museum“ im Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen ausgestellt ist. Eine Exkursion nach Hagen konkretisierten die Vorstellungen. Für das Über-Unterwelten-Archiv erforschten, sammelten und archivierten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis Q2 ihre Über- und Unter-welten.

Die Skizzenbücher werden in der Ausstellung gesichtet.

Das Projekt entstand fächerübergreifend in Kunst, Deutsch, Musik und Geschichte, aber auch in Englisch, Französisch, Spanisch und Religion. Die Ergebnisse landeten als Zeichnungen, Texte und Objekte in Skizzenbüchern, Mappen und Boxen. Auch die Partnerschulen in Chaumont (Frankreich), Bytom (Polen) und Wymondham (England) wurden mit einbezogen. Lehrer- und Schüler nahmen zudem an Besprechungen mit Gestaltern, Werkstattmitarbeitern und Kulturvermittlerinnen statt, um Konzept und Präsentation des offenen Archivs zu konkretisieren. 22 Skizzenbücher mit Texten, Bildern, Pop-ups, multimediale Präsentation und kleine Dioramen präsentierten die Schüler/innen zum Ausstellungsbeginn im Archiv.

 

Auf der Facebook-Seite des Unterwelten-Archivs werden die einzelnen Arbeiten der Schüler/innen nacheinander vorgestellt. Zur Seite!

Weitere Informationen zum Hittorf-Gymnasium können Sie der Homepage entnehmen. Zur Homepage!

 

Mehr Informationen zum Musikprojekt "Unterweltenakustik" des Adalbert-Stifter-Gymnasiums Castrop-Rauxel, der Droste-Hülshoff-Realschule Dortmund und des Städtischen Ratsgymnasiums Gladbeck, das am 15. Juni von 15.00 - 18.00 Uhr auf der Zeche Zollern in einem Wandelkonzert präsentiert wird, erhalten Sie auf der Homepage des LWL-Industriemuseums. Zur Museumsseite!