Die übergroßen Zeitungsseiten sind kombiniert mit kostbaren Exponaten: von einer Locke des jungen Grafen über Babyschühchen der Adelsfamilie bis hin zu hochkarätigen Gemälden. Die Ausstellungsstücke stammen aus den Beständen der Stiftung Schlösser, Burgen und Gärten des Landes Sachsen-Anhalt und dem Privatbesitz der Grafen und Fürsten zu Stolberg-Wernigerode und erlauben spannende und unterhaltsame Einblicke in das Leben des adeligen Unternehmers. Zeitlich spannt die Jubiläumsschau den Bogen von Graf Henrichs Geburt 1772 bis zu dessen Tod 1854 und dem Verkauf der Henrichshütte 1857. Die Familie des Grafen gehörte zu den Großgrundbesitzern der preußischen Provinz Sachsen. Seit 1800 betrieb sie im Harz eigene Eisenhütten auf Holzkohlebasis, Gießereien und Maschinenfabriken. „Die Hüttengründung im fernen Ruhrgebiet zeugt vom wirtschaftlichem Weitblick, aber auch der Risikobereitschaft des Unternehmers“, erklärt Historikerin Anja Kuhn vom Westfälischen Industriemuseum, die die Ausstellung konzipiert hat.
Am 13. Oktober 1854 wurde die Konzession zum Bau der Hattinger Hütte erteilt. Mit diesem Schritt gab „der Herr eines kleinen Ländgens“ und Pionier des Einhüttenwesens den ent-scheidenden Impuls zur Industrialisierung von Hattingen und der Region, die bis dahin vor allem vom heimischen Textilgewerbe gelebt hatte und sich zunehmend von der Konkurrenz aus England oder dem Westmünsterland gefährdet sah. Ein „Fenster nach Hattingen“ und schlaglichtartige Informationen zur europäischen Geschichte ordnen die Lebensgeschichte des Hochadeligen in den regionalen Kontext ein. Aus Anlass des 150-jährigen Hüttenjubiläums gibt die Sparkasse zudem eine Sondermünze heraus. Auf der Vorderseite befindet sich ein Porträt des Grafen Henrich zu Stolberg-Wernigerode, auf der Rückseite ist die Henrichshütte eingeprägt. Die Silbermünze kann zum Preis von 25 Euro im Museumsshop erworben werden.
Sonderausstellung zum 150-jährigen Bestehen der Henrichshütte: „Henrichs Hütte. Der Graf und sein Werk“ 15. Oktober 2004 bis 30. Januar 2005 Eröffnung: Freitag, 15. Oktober 2004, 20 Uhr Westfälisches Industriemuseum Henrichshütte Hattingen (Foyer) Werksstraße 31-33 45527 Hattingen
Begleitprogramm
Filmabende
Beginn jeweils 19 Uhr
9.12.2015
Clara Immerwahr (DT/AT 2014, 89 Min.)
Erzählt wird die Lebensgeschichte der ersten promovierten deutschen Chemikerin (1870–1915) – und die Geschichte einer unglücklichen Liebe. Nach Umwegen finden Clara und der Chemiker Fritz Haber zusammen. Er will das Ernährungsproblem lösen und arbeitet an der Stickstoff-Fixierung – gleichermaßen Grundlage für Kunstdünger und Sprengstoff ...
6.1.2016 (Doppelfilmabend)
Der verrückte Professor (USA 1963, 103 Min.)
Der exzentrische, ungeschickte und ziemlich unansehnliche Chemieprofessor Julius Kelp wird weder von seinen Studenten noch von seinen Kollegen ernst genommen ...
Das Labor des Grauens (GB 1974, 92 Min.) FSK 16
Der Biologe Dr. Nolter ist am College Pflanzenspezialist und widmet sich Forschungen, bei denen er einigen seiner Studenten Operationen unterzieht, um Kreuzungen der DNA zwischen pflanzlichem und menschlichem Leben zu erzeugen ...
10.2.2016 (Doppelfilmabend)
Chemie und Liebe (DT 1948, 98 Min.)
Die Ernährung der Menschen ist nach dem Krieg ein unmittelbar drängendes Problem. Der Chemiker Dr. Alland hat eine sensationelle Erfindung gemacht hat: Er kann das pflanzliche Ausgangsmaterial – Gras oder Moos – auf direktem Wege in Butter verwandeln, ohne dabei Kühe zu benötigen ...
Das blaue Palais, Teil 5 – Der Gigant (DT 1976, 90 Min.)
Der Chemiker Enrico Polazzo will einen neuen Werkstoff, einen synthetischen Stahl, entwickeln. Um seine Forschungen fortsetzen zu können, lässt er sich von einem multinationalen Konzern engagieren, der jedoch zwielichtige Ziele verfolgt...
9.3.2016 (Doppelfilmabend)
Medicine Man – Die letzten Tage von Eden (USA 1992, 102 Min.)
Sechs Jahre lang schon lebt der Wissenschaftler Dr. Robert Campbell (Sean Connery) bei einem Indianerstamm im tropischen Regenwald. Dort hat er eine Pflanze entdeckt, mit deren Extrakt man krebskranke Menschen heilen kann. Die genaue Formel hat er jedoch verloren.
The Fountain (USA 2006, 93 Min.)
In spektakulären Bildern erzählt D. Aronofsky eine epische, sich über tausend Jahre erstreckende Geschichte. Entstanden ist dabei eine ehrgeizige Mischung aus Science Fiction, Historienfilm und Drama
23.3.2016 (Doppelfilmabend)
Hauptsache die Chemie stimmt (USA 2014, 91 Min.)
Vorstadt-Apotheker Sam Rockwell lernt durch eine gefährliche Liaison mit Femme Fatale Olivia Wilde so manche Drogen-induzierte Lektion in Sachen aufregendes Leben.
The Substance – Albert Hoffmanns LSD (CH 2011, 89 Min.)
Martin Wirz porträtiert in dieser Dokumentation den Weg der Psychodroge LSD (Lysergsäurediethylamid) von der Entdeckung durch den Chemiker Albert Hofmann bis zu seiner populären Beliebtheit als Partydroge.
3.4.2016 11 und 15 Uhr
Finissage mit dem Kindertheater „Das geheime Labor“ der Umweltbühne Chemnitz. Eintritt frei