9.12.2012 - 3.3.2013
Vom Ozeanriesen bis zum Kleinflugzeug und vom einzelnen Baudenkmal bis zum kompletten Hafenviertel - mit dreidimensionalen Modellen aus Karton und Papier lässt sich die Welt im Kleinformat nachbilden. Die filigrane Arbeit an solchen Modellen erfordert Fingerspitzengefühl und Geduld, da die Fertigstellung mehrere Monate dauern kann. Die Ausstellung bietet einen Überblick über das vielseitige Hobby des Kartonmodellbaus.
Die Schau im Hafenmeistergebäude am Oberwasser zeigt anhand von mehreren hundert Beispielen die bunte Vielfalt des Kartonmodellbaus. Der Schwerpunkt liegt auf Schiffen, Häfen und anderen Modellen zum Thema "Wasser". Sie Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit Marion und Hans-Werner Kimpel aus Duisburg sowie Axel Huppers vom Arbeitskreis Geschichte des Kartonmodellbaus e.V. (AGK).
Hintergrund
Um 1850 brachten Verleger in London die ersten kommerziell produzierten Modellbaubögen auf den Markt. Zwar sind Papiermodelle schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt, diese frühen Beispiele waren aber als Einzelstücke zur Veranschaulichung bestimmter Bauten oder Geräte gedacht. "Erst im 19. Jahrhundert erlaubten neue Druckverfahren und niedrige Preise die Massenproduktion solcher Bausätze", erläutert LWL-Museumsleiter Dr. Arnulf Siebeneicker. Als um 1950 Modelle aus Plastik aufkamen, verloren die Modellbaubögen an Bedeutung. Seit 1990 erleben die Miniaturen aus Karton und Papier eine Renaissance, weil Zeichenprogramme das Entwerfen am Computer erleichtern und das Internet für eine schnelle Verbreitung sorgt.
Zur Ausstellung erscheinen zwei neue Modellbaubögen, die historische Binnenschiffe aus der Sammlung des LWL-Industriemuseums nachbilden: Jürgen Rathert aus Dortmund hat ein Modell des 1938 gebauten Dampfers "Nixe" konstruiert, und Hans Loh aus Erkrath hat sich die Dieselbarkasse "Herbert" aus dem Jahr 1923 vorgenommen. Die Bögen sind im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg erhältlich.
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