Stiftung Sammlung Cremer

sammlung

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Villeglé (Jacques Mahé de la Villeglé), Boulevard Saint Martin, 1959

Zur Entstehungsgeschichte

Nach Kunststudium und anschließender Ausbildung zum Restaurator am Westfälischen Landesmuseum in Münster trat Siegfried Cremer (*1929 in Dortmund) 1955 seine erste Stelle am Kaiser Wilhelm-Museum in Krefeld an. Direktor Paul Wember und Johannes Cladders, dort Kurator ab 1957, gehörten damals zu den wenigen Museumsleuten, die sich für eine Avantgardekunst aufgeschlossen zeigten. Mit dem Düsseldorfer Galeristen Alfred Schmela fand diese Kunst weitere Unterstützung.

Von der geistigen Aufbruchsstimmung ließ sich Siegfried Cremer unmittelbar anstecken. Er begann, Werke der jungen Avantgarde-Künstler zu kaufen und im Tausch gegen eigene Arbeiten oder als Gegenleistung für materialtechnische Hilfeleistungen zu erwerben. Nach den Düsseldorfer Zero-Künstlern Mack, Piene, Uecker und den Krefelder Künstlern Herbert Zangs und Adolf Luther folgten ab 1961 die 'nouveau réalistes' um Pierre Restany in Paris, mit Yves Klein, Daniel Spoerri und den Affichisten François Dufrêne, Raymond Hains und Jacques de la Villeglé als Gründungsmitgliedern und mit Arman, César, Deschamps, Rotella als weiteren Mitgliedern. Piero Manzoni, Lucio Fontana, Dieter Roth, Jean Tinguely, Christo, Robert Filliou, Arthur Koepcke, Joseph Beuys, Nam June Paik, Wolf Vostell und weitere Künstler der Fluxus-Szene gerieten in sein Blickfeld und faszinierten ihn.

1964 wechselte Cremer als Leiter des Restaurierungsateliers der Staatsgalerie nach Stuttgart. Von dort wurden einige der alten Kontakte fortgesetzt und vertieft, allen voran der zu Dieter Roth. Neue Impulse kamen hinzu. Durch die Freundschaft zu Hans-Jörg Mayer beispielsweise wurde das Sammeln von konkreter Poesie intensiviert. Die Bekanntschaft mit Hermann Finsterlin wenige Jahre vor dessen Tod wiederum hatte zur Folge, daß ein Konvolut von rund 70 Entwürfen, Aquarellen und Modellen der Sammlung von Avantgarde-Kunst assoziiert wurde.

Bereits 1971 wurden in der Staatsgalerie Stuttgart die Plakatabrisse von Dufrêne, Hains, Rotella, Villeglé und Vostell aus der Sammlung Cremer ausgestellt. Mit der ersten öffentlichen Präsentation aller Werke in Tübingen 1973 war die Sammlung für Siegfried Cremer mehr oder weniger abgeschlossen. Seine 18 Jahre lang intensiv ausgelebte Sammelleidenschaft hörte abrupt auf, und sollte wiederum 18 Jahre später auf einem völlig anderen Gebiet erneut aufleben.

Ab 1974 war die Sammlung Cremer als Dauerleihgabe im Westfälischen Landesmuseum Münster untergebracht. Seit dieser Zeit steht sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. 1991 teilte Siegfried Cremer seine Sammlung auf. Ein Teil gelangte in den Besitz des Museums am Ostwall in Dortmund. Der andere Teil ging für ein Jahrzehnt als Dauerleihgabe an die Hamburger Kunsthalle. 2004 kehrte er an das Westfälische Landesmuseum in Münster zurück, um hier fortan als 'Stiftung Sammlung Cremer' verortet zu sein.

Künstler und Werke in der 'Stiftung Sammlung Cremer'

Die 'Stiftung Sammlung Cremer' umfasst rund 60 Werke von 22 Künstlern und ein Konvolut mit rund 50 Werken Dieter Roths sowie als Solitär ein Konvolut mit rund 70 Werken Hermann Finsterlins. Außerdem wurden der Stiftung rund 100 Werke von Siegfried Cremer aus den Jahren 1957 bis 2004 hinzugefügt.

Im einzelnen sind dies:

a) Einzelwerke und kleinere Werkgruppen von:

Arman

Tamerlan's Memorial, 1961
Akkumulation verschiedener Puppenköpfe in plexiverglastem Holzkasten
60,0 x 100,0 x 10,8 cm

Zur Entstehungsgeschichte

Künstler und Werke in der 'Stiftung Sammlung Cremer'

a) Einzelwerke und kleinere Werkgruppen von:

b) Größere Konvolute von:

Hermann Finsterlin

Siegfried Cremer

Publikationen und weiterführende Informationen: