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  Das Reiseschlafkissen nach dem Journal des Luxus und der Moden 1791
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Reiseschlafkissen, aus: Jorunal des Luxus und der Moden ... 1791
Reiseschlafkissen mit Erklärung, 1791
Aus: Journal des Luxus und der Moden 6 (1791), Tafel 4, Fig. 3
Kupferstich
19,1 x 17,4 cm (Blatt)
ULB Bonn, Bigl.Sign. H 665
In der Zeit um 1800 vollzog sich ein fundamentaler Prozess des Wandels von der ständischen zur modernen bürgerlichen Gesellschaft, von der agrarischen zur frühindustriellen Gesellschaft. Der Wunsch nach Veränderung – im Sinne von Verbesserung – bewegte viele. Er lässt sich vielleicht am klarsten über die neue Wirklichkeit und Bedeutung, aber auch die neue Quantität des Reisens beschreiben.
Nicht, dass man früher nicht gereist wäre, doch Ortsungebundenheit hatte zuvor immer als Ausnahme, als Makel und Unglück gegolten. Gesellschaftlich akzeptiert war das Reisen nur zu Zwecken der Ausbildung – bei jungen Kavalieren, Studenten und Handwerksgesellen – gewesen. Erst als Bildung und das aus eigener Anschauung gewonnene Erfahrungswissen Aufwertung erfuhren, als man stete Weltverbesserung als gesellschaftliche Aufgabe begriff, stieg das soziale Ansehen des Reisens – vor allem im Bürgertum. Reisen wurde geradezu zur bürgerlichen Selbsterfahrung.
Dementsprechend veränderten sich auch Reiseinteressen und Reiseziele. Paris war bei Revolutionspilgern beliebt, Grossbritannien wurde vor allem von Bürgerlichen aus technischem und industriellem Interesse besucht. Und seit Ende des 18. Jahrhunderts entdeckte man ebenso die vermeintlich bekannte nähere Umgebung als Reiseziel – auch hier wurde praktische Anschauung zum Aufbruch in die Zukunft.

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