Mit dem Bestreben bürgerlicher Intellektueller nach größerer Naturnähe trafen sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts moralische Bedenken gegen den Kleiderluxus und medizinische Erkenntnisse. Veränderte Lebensbedürfnisse verstärkten den Trend zu einfacher
körpergerechter Kleidung. Vorbild wurde die englische Mode des späten 18. Jahrhunderts – auch bei der Kinderkleidung: der „
Skeleton“ war das erste, nur für Kinder entwickelte Kleidungsstück, in dem der Nachwuchs auch porträtiert wurde. Kleidung durfte die Freiheit des Kindes nicht mehr einschränken. Gefördert werden sollten eine kindgerechte
„natürliche“ Erziehung, die Entwicklung von Körper und Geist.