In der Umgebung von Unna – heute eine Kreisstadt im Regierungsbezirk Arnsberg – wurden bereits im 14. Jahr-
hundert solehaltige Quellen zur Salzgewinnung genutzt und gaben Unna als Hansestadt am Hellweg eine besondere Bedeutung.
Die Grafen von der Mark verliehen als Landesherren die Privilegien zur Nutzung dieser Solevorkommen und erhoben Abgaben auf die Erträge.
1743 legte der preußische Staat neben den alten Salzplätzen ein eigenes, staatliches Salzwerk an, um die Versorgung der Grafschaft Mark und des Herzogtums Kleve sicherzustellen. Für diese Saline findet sich im damaligen Schriftverkehr neben der Bezeichnung „Unnaisches Salzwerk“ auch die Benennung „Königliches Salzwerk am Königsborn“; später setzte sich „Königsborn“ als Orts- und Salinenbezeichnung durch.
Für die Salzversorgung der gesamten Grafschaft Mark und des Herzogtums Kleve war der Transport über Landwege erforderlich – neben der damals zeitweilig schiffbaren Ruhr. Um Salz für Wesel und die Niederlande zur Verschiffung über die Lippe nach Lünen transportieren zu können, wurde schon 1752 der Weg von Unna nach Kamen – wie die Karte zeigt – zur Chaussee ausgebaut. Das Transportproblem beschäftigte auch Friedrich
Harkort, der in seiner
Denkschrift zu einer geplanten Eisenbahn von Köln nach Minden 1833 darauf hin wies, dass die westfälischen Salzquellen mit einem Seitenzweig Anschluss an diese Bahnstrecke finden müssten.
1873 ging die Saline Königsborn - als eine dieser Salzquellen - aus dem Besitz des preußischen Staates (und der Verwaltung durch das Oberbergamt Dortmund) in den Privatbesitz des Industriellen Grillo über. Die Salzgewinnung trat im Laufe der Zeit in den Hintergrund; eine kurze Blütezeit Königsborns als Soleheilbad endete 1941 – ein Jahr nach der Stilllegung der Saline.