Im Zeitalter der
Aufklärung wandelte sich die Bedeutung von
Öffentlichkeit in entschei- dender Weise: Hatte der Begriff zuvor vor allem staatliches Handeln umfasst, formierte sich sich Öffentlichkeit nun auch als
„öffentliche Meinung“, als eine vom Staat getrennte, diesen kontrollierende Sphäre. Wichtige Medien dieser neuen Öffentlichkeit waren
Zeitungen und Zeitschriften,
Vereine und
Logen,
Theater und Museen.
Das Ideal vom freien, für sich selbst verantwortlichen Menschen verband sich mit den Interessen der aufstrebenden, bildungs- und wirtschaftsbürgerlichen Schichten: Die medial bestimmte Öffentlichkeit bot das Forum, auf dem das "neue" Bürgertum seine Modernisierungsvorstellungen diskutierte und popularisierte. Mit der Ausweitung des lesenden Publikums am Ende des 18. Jahrhunderts – auch auf Mittel- und Unterschichten – wurde insbesondere die
Presse zur wichtigsten Ausdrucksform bürgerlicher Öffentlichkeit und zum politischen Machtfaktor.