Unter Geologen und Paläontologen ist sie weltberühmt, die 390 Millionen Jahre alte fossile Flora des Mitteldevons aus dem Bergischen Land bei Lindlar. Diplom-Geologe Peter Giesen aus Wuppertal hat zusammen mit dem Steinmann-Institut der Universität Bonn in den Jahren 2008/2009 Fossilien dieser außergewöhnlichen baumartigen Pflanze geborgen: Wahrscheinlich wuchs diese Pflanze – Calamophyton genannt – auf einer niedrigen Sand-Insel in einem ausgedehnten Flachmeer. Dann ist sie bei einer Überflutung ins Meer gespült worden; vermutlich durch einen Tsunami. Rasch legten sich aufgewirbelter Sand und Schlamm auf die Calamophyton-Bäumchen und konservierten sie so für nahezu 390 Millionen Jahre bis heute!



Während der rund 10 Millionen Jahre des Mitteldevons war der Teil des Rheinischen Schiefergebirges, in dem heute das Bergische Land liegt, nicht weit vom Äquator gelegen. Das ozeanische Klima war ausgeglichen und ganzjährig tropisch warm. Beste Wachstumsbedingungen für Calamophyton. „Die fossilen Abdrücke von Calamophyton geben einen einzigartigen Einblick in die mitteldevonische Flora. Und damit auf die ältesten waldartigen Baumbestände, die es auf diesem Planeten gibt!", freut sich der Fossilienexperte und Finder Peter Giesen.
Der 500 kg schwere Fund wird ab dem 5.9.2015 als eines der Highlights im Rahmen der archäologischen Landesausstellung zunächst in LVR-LandesMuseum Bonn zu sehen sein.

Geologischer Dienst NRW