Frage 1
Herr Matzerath, Sie sind Vollblutarchäologe und waren bei einigen Forschungsprojekten beteiligt. Ist dies Ihre erste Ausstellung, die Sie in diesem Umfang betreuen?
Simon Matzerath:
Ja, die Archäologische Landesausstellung ist ein riesiges Projekt mit einem breiten Aufgabenfeld. Abwechslungsreicher und spannender kann ich mir meine Arbeit nicht vorstellen.
Frage 2
Es sind nun nur noch 150 Tage bis zur Eröffnung. Bei Ihnen laufen viele Fäden zusammen. Wie sieht ihr Arbeitstag aus?
Simon Matzerath:
Immer ein wenig anders, im Grunde aber viele Telefonate und E-Mails, Termine zur Ausstellungsgestaltung, -pädagogik, -marketing usw. Daneben die inhaltliche Arbeit, die Korrespondenz mit den Lebensbildkünstlern, Medienfirmen, Modellbauern u.v.m. Außerdem binden unsere beiden Ausstellungskataloge viele Kräfte – dafür sind sie in ihren Abbildungen und Details sehr aufwändig konzipiert.
Frage 3
Die Landesausstellung präsentiert fast 1000 Objekte. Welches ist Ihr persönliches „Lieblingsstück"?
Simon Matzerath:
Das ist schwer zu sagen und eigentlich bin ich tatsächlich von allen Inhalten überzeugt: Ein Flugsaurier mit 5 m Spannweite beeindruckt mich genauso, wie Schleuderkugeln aus römischen Übungslagern oder eben 7.000 Jahre alte, hervorragend erhaltene organische Alltagsgegenstände, zum Beispiel Spaten, ein Bogen, oder spezielle, kunstvoll gearbeitete Holz- und Rindengefäße, die heute noch spezielle Kenntnisse für die Herstellung benötigen. Die Fundstücke allein machen für mich nicht die Begeisterung für die Archäologie aus, sondern erst die Geschichte, die ein Fund erzählen kann, wenn man ihn gewissenhaft ausgräbt und untersucht.
Simon Matzerath ist wissenschaftlicher Volontär im Projekt „Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen".