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Die „Emancipation der untern Klassen“ ODER
Bildung als Antwort auf die soziale Frage
 
Bemerkungen über die Hindernisse der Civilisation u. Emancipation der untern Klassen, 1844

Quellennachweis

„Die Antwort der Liberalen geht von der modernen Freiheit und Mobilität, der Freisetzung der Gesellschaft und des Individuums von staatlichen wie korporativen Bindungen aus, von der Markt- und Konkurrenzwirtschaft, von der Industrie und dem Fortgang der Industrialisierung. Ihr Rezept zur Lösung der sozialen Frage, zur ‚Entproletarisierung‘ ist ein dreifaches. Zunächst Bildung: sie qualifiziert den einzelnen in seinem Arbeitsleben und erhöht die Produktivität; sie ermöglicht individuelle Aufstiegschancen; sie soll zur rationalen Lebens- und Haushaltsführung, zu Selbstbewußtsein und Selbständigkeit gegen die feudal-obrigkeitliche Tradition der Untertänigkeit, zur Einsicht in die ökonomische und soziale Wirklichkeit gegen die demagogischen Utopien der Kommunisten führen. Der Staat muß darum, so der wichtigste liberal-soziale Wortführer im Vormärz, der Unternehmer Friedrich Harkort, vor allem die Schule für die Unterschichten wesentlich verbessern, auf mehr Realität und mehr Selbständigkeit abzielen. Daß Bildung frei macht, war nicht nur der Glaube des Bürgertums, sondern auch der aller nachdenklichen Gesellen und Arbeiter. Sodann, Assoziation und damit eng verbunden schließlich: Selbsthilfe. Nicht eine neue Organisation der ‚Arbeit‘, sondern Organisation der Arbeiter zur Selbsthilfe: Sparkassen, Unterstützungs-, Versicherungs-, Konsumvereine, Vereine von der Wiege bis zur Bahre, Bildungsvereine daneben, darauf kam es an; der Staat, aber lieber noch die Bürger sollten Hilfe zur Selbsthilfe und ihren Organisationen leisten. Das ist das Programm von Harkort bis zu Schulze-Delitzsch, ein Programm, das in der Aufschwungsphase noch Resonanz bei den Arbeitern fand und mit dem der Liberalismus in die Auseinandersetzung mit der sozialistischen Arbeiterbewegung eintrat. Selten, und eigentlich erst in den 60er Jahren, gehört zum Assoziationsprogramm die Bildung von Gewerkschaften, die die nur potentielle Gleichheit zwischen Arbeit und Kapital auch wirklich machen sollten.“


Literatur und Zitatnachweis
Thomas Niprdey, Deutsche Geschichte 1800-1866. Bürgerwelt
und starker Staat, München 1984, S. 245.
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