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  Ökonomische Modernisierung
 
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Alles Fortschritt?
 
Zitate zu

Haltung zum Leben
Gewerbefleiss
Arbeiter
Bildung
Technik



„Nichts ist mehr unmöglich“, 1848
Lithografie von M. Trentsensky
Quellennachweis
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Die Haltung zum Leben




„Wir sind nicht auf der Welt, um stillzustehen und sie zu genießen, sondern um fortzuschreiten.“

„Wer seine Zeit begreift, ist reif für die nächste.“

 
Friedrich Harkort, westfälischer Industriepionier
Zitiert nach Thomas Rother, Gründer und Erben -
Die großen Familien des Ruhrgebiets,
Essen 1998, S. 32.






 
„Wer in einem Lebensverhältnisse, welches es sey, still steht, der steht nur scheinbar still, die Wahrheit ist, er geht zurück; es giebt nur Vorschreiten und Rückschreiten im Leben.“

 
Peter Christian Wilhelm Beuth, preußischer Oberfinanzrat,
anlässlich der konstituierenden Versammlung
des Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes in Preußen, 1822
Aus: Mitteilungen des Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes in Preußen 1822.





 
„Alles ist beweglich geworden oder wird beweglich gemacht; und in der Absicht [...], Alles zu vervollkommnen, wird Alles in Frage gezogen, bezweifelt und geht einer allgemeinen Umwandlung entgegen.“

 
Friedrich von Ancillon, preußischer Minister und Prinzenerzieher, 1828
Zitiert nach Hans Reif, Von der Stände- zur Klassengesellschaft,
in: Hans-Ulrich Wehler (Hg.), Scheidewege der deutschen Geschichte.
Von der Reformation bis zur Wende 1517-1989, München 1995, S. 79.





 
„Wir bemerken eine allgemeine Revolution im Denken, die Fesseln des Schlendrians sind zerbrochen, an die Stelle der trägen Behaglichkeit im alten, ungeprüften Geleise und bei ergrauten Vorurtheilen ist ein allgemeines Streben und Treiben und Wirken getreten, Denken über alles ist die allgemeine Losung geworden.“
 
Arnold Mallinckrodt, Dortmunder Jurist, Publizist und Verleger,
zum Beginn des 19. Jahrhunderts
Aus: Am Seculartage. Eine Skizze,
in: Westfälischer Anzeiger vom 2.1.1801.





 
„[...] der Krieg der Besitzlosen gegen das Eigentum, der Industrie gegen den Ackerbau, des Beweglichen gegen das Stabile, des krassen Materialismus gegen die von Gott eingeführte Ordnung, des Nutzens gegen das Recht, des Individuums gegen die Familie, des Wissens und eingebildeten Talents gegen Tugend und ehrenwerten Charakter [...]“
 
August Ludwig von der Marwitz, kurmärkischer Gutsherr, preußischer General
und konservativer Widersacher des Reformers Hardenberg
Zitiert nach Ewald Frie, Friedrich August Ludwig von der Marwitz 1777-1837.
Biographien eines Preußen, Paderborn 2001, S. 245.





 
„Die Sitzungen der Kollegien waren dann kürzer als gewöhnlich und alles auf die Sache selbst gerichtete, mußte schneller gehen [...] Anregen, wecken, neue Zustände herbeiführen, Hindernisse niedertreten, treiben und jagen, war die Seele seiner Tätigkeit.“

 
Rulemann Friedrich Eylert, reformierter Prediger aus Hamm,
über den preußischen Reformer Karl Freiherr vom Stein
als Direktor der westfälischen Kriegs- und Domänenkammer
Zitiert nach Wilhelm Ribhegge, Hamm. Historische Aspekte
einer modernen Großstadt, Hamm 1989, S. 7.





 
„Wer die erste Stelle behaupten will, darf nie ruhen.“
 
Motto eines Aufsatzes von Beuth
In: Mitteilungen des Vereins zur Förderung
des Gewerbefleißes in Preußen 3 (1824).

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Gewerbefleiss




„Der Gewerbefleiß, welchen zu befördern wir beabsichtigen, ist die Grundlage des Reichthums einer Nation, und da wahrer Gewerbefleiß nicht ohne Tugend denkbar ist, so ist er auch die Grundlage der Nationhalkraft überhaupt.“
 
Peter Christian Wilhelm Beuth, preußischer Oberfinanzrat,
anlässlich der konstituierenden Versammlung
des Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes in Preußen, 1822
Aus: Mitteilungen des Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes in Preußen 1822.






 
„Die grossen Unternehmungen sezzen eine Menge kleinerer in Bewegung, und beschäftigen so viele Menschen, daß man allein sicher auf 6 bis 8000 Weberstühle rechnen darf. Hier arbeitet Alles, und reges Leben ist überall sichtbar; keine Kraft der Natur bleibt unbenuzt. Jedes Fleckchen Land ist von unendlichem Werthe, und wird entweder als Bleiche oder zu einer Fabrikanlage gebraucht. Die kleine Wupper muß durch unendliche Krümmungen, Erhöhungen und Ableitungen, tausend Räder treiben, tausend Maschinen in Bewegung sezzen. Mann und Weib, Greis und Kind muß zur Erhaltung des Allgemeinen den täglichen Zoll beitragen - Alles ist thätig."“
 
Justus Gruner, Jurist aus Osnabrück, später preußischer Beamter,
über die Arbeitsverhältnisse im Wuppertal, um 1800
Aus: Justus Gruner, Meine Wallfahrt zu Ruhe und Hoffnung oder Schilderung
des sittlichen und bürgerlichen Zustandes Westphalens am Ende des 18. Jahrhunderts,
Bd. 2, Frankfurt a.M. 1803, S. 314.






 
„Die Zeit der Bequemlichkeit, wo man Preise und Güte nach Gefallen machen konnte, ist dahin; die Zeit der Noth ist eingetreten, und zwingt, jene verlornen Vortheile sich auf natur- und zeitgemäße Weise zu ersetzen. Es lebt sich nicht mehr so leicht, aber gleich sicher, es ist die Zeit der Anstrengung.“
 
Peter Christian Wilhelm Beuth, preußischer Oberfinanzrat,
anlässlich der konstituierenden Versammlung
des Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes in Preußen, 1822
Aus: Mitteilungen des Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes in Preußen 1822.





 
„Mein Streben und mein Hoffen zielt auf nichts weiter als auf viel neue Arbeit und Brot für die große Zahl meiner Arbeiter, deren Zukunft Tag und Nacht mich mit großer Sorge erfüllt, und nur deshalb arbeite ich selbst unausgesetzt an allem, was mit Fortschritt zu tun hat.“
 
Alfred Krupp (1812-1887), Industriepionier aus Essen
Zitiert nach Thomas Rother, Gründer und Erben -
Die großen Familien des Ruhrgebiets, Essen 1998, S. 97.





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Arbeiter




„Die Bewohner Essens und Werdens und deren Umgebungen haben durchschnittlich bleiche Gesichtsfarbe und lange nicht den kräftigen Körperbau als die benachbarten Westfalen. Ursachen davon mögen der Aufenthalt in den Bergwerken, das Einsaugen des Kohlendampfes und die Fabriken sein. Wo leztere vorherrschend sind, tritt zu der bleichen Gesichtsfarbe noch durchschnittlich sichtbare Schwächlichkeit in den Zügen und Gliedern.“
 
Quelle: Gerhard Löbker, Wanderungen durch das Ruhrthal, Münster 1852.





 
„Der Tod eines Hausvaters oder eine dauernde Krankheit desselben aber stürzt nun eine ganze erwerblose Familie in Hunger und Elend.“
 
Justus Gruner, Jurist aus Osnabrück,
über die Arbeitsverhältnisse im Wuppertal, um 1800
Aus: Justus Gruner, Meine Wallfahrt zu Ruhe und Hoffnung oder Schilderung
des sittlichen und bürgerlichen Zustandes Westphalens am Ende des 18. Jahrhunderts,
Bd. 2, Frankfurt a.M. 1803, S. 316.





 
„Die leibliche Verpflegung war den einfachen, fast dürftigen Verhältnissen entsprechend nach heutigen Begriffen herzlich schlecht, denn Fleisch war kaum zu kaufen, und so kann es nicht Wunder nehmen, daß die englischen Arbeiter - an Fleischnahrung gewöhnt - den Ersatz der Letzteren durch Gemüse, Brot, Speck und allenfalls Eier ungenügend empfanden und deshalb schwer zu halten waren.“
 
B. Schultz-Briesen in „Erinnerungen eines alten Bergmannes“, 1904
Zitiert nach Thomas Rother, Gründer und Erben -
Die großen Familien des Ruhrgebiets, Essen 1998, S. 48.






 
Lüdenscheid, 18.5.1830
„Die Fabriken werden sehr thätig betrieben, es kann daher den hiesigen Arbietern nicht an Arbeit fehlen, und sollte man bei diesen Umständen meinen, die mindere Klasse müßte sich sehr an Wohlstand laben, allein hierin irrt man sich, es scheint, als wenn es den Lüdenscheidern angeboren wäre, auf eine Zeit, wo sie viel verdienen, auch viel durchzubringen. Auf Ordnung und Mäßigkeit halten sie nicht viel, es ist daher nicht zu verwundern, daß die Armuth immer mehr überhand nimmt.“

Lüdenscheid, 18.9.1830
„Polizei: [...] Uebrigens hat sich der polizeiliche Zusand diesen Monat eher verschlimmert als verbesert, weil von den Fabrik-Arbeiteren diesen Monat wieder ungewöhnlich stark gesoffen und mehrere Spielgesellschaften in den Wirthshäusern noch lange nach der Polizeistunde entdeckt, und gegründeter Verdacht vorhanden ist, daß solche Hazard-Spiele getrieben, welches deshalb dem hiesigen Königl. Land- und Stadtgericht angezeigt worden ist, doch steht wieder zu erwarten, daß es eben so gehen wird wie bei mehrern anderen Sachen der Art, welche von der hiesigen Polizeibehörde schon beinah vor einem Jahre angezeigt und noch nicht das Resultat der Untersuchung angezeigt ist.“

Lüdenscheid, 18.4.1831
„Bereits im vorigen und den früheren Zeitungs-Berichten ist die große Noth der hiesigen Arbeiter-Klasse geschildert. Es hat sich dieser Zustand seit kurzem noch verschlimmert. Die Fabrikanlagen haben keine Bestellungen und lassen daher sehr wenig arbeiten. Die mehrsten Arbeiter sind ganz ohne Verdienst und ernähren sich bloß vom Holzstehlen.“

 
Berichte des Lüdenscheider Bürgermeisters Ernst Wilhelm Jander
über die Missstände im Arbeiteralltag, um 1830
Zitiert nach Fabrik, Verein und „Klassenkampf“. Arbeiterleben und
Arbeiterorganisation in Lüdenscheid von 1820 bis 1950 in Bildern und Dokumenten,
Begleitband zur Ausstellung, bearb. von Dietmar Simon, Lüdenscheid 1996, S. 67.





 
„Der Arme wird verhindert, Eigentum zu erwerben; deshalb denkt er an Teilung durch physische Gewalt.“
 
Friedrich Harkort, Industriepionier und Unternehmer aus Wetter an der Ruhr
Zitiert nach Thomas Rothert, Gründer und Erben -
Die großen Familien des Ruhrgebiets, Essen 1998, S. 35.






 
„Geboren von dürftigen Aeltern musste ich schon als Knabe von 8 Jahren die Baumwolle-Spinnerei des Herrn Commercienrath Brügelmann zu Krumford bey Ratingen besuchen, um meine Aeltern ein spärliches Brot zu verdienen, und selbst der nöthigste Unterricht in den ersten Elementarkenntnissen [vor dem Eintritt in die Fabrik] konnte mir nicht, wie ich es wollte und es hätte seyn müssen, gewehrt werden, was mir durch diese Hülfe abging, musse ich theils durch eigenen Trieb in der Abend- und Sonntags-Schule zu ersetzen suchen, wobey jedoch meine Kenntnisse sehr dürftig und unausgebildet blieben, weil man nach der stehenden Arbeit und Geräuschen der Maschinen den Tag übermüdet, dass man anstatt lernen solle, würde man von Schlaf überfallen.“
 
Ein späterer Spinnereibesitzer über seine Kindheit in Cromford
Zitiert nach ...


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Bildung




„‚Knowledge is power‘
It may possibly be found that the dominion of mind over the material world advances with an ever accerlerating force!
Babbage“


 
Motto der Denkschrift von Friedrich Harkort,
Die Eisenbahn von Minden nach Cöln, Hagen 1833.





 
„Und so darf sich der Preuße, dessen König die allgemeine Bildung mehr zu befördern strebt, als irgend ein Regent, dessen König durch die große Wohlthat der Gewerbfreiheit die freie Entwickleung der Kräfte und Fähigkeiten des Einzelnen sicherte, der Zukunft mit gegründeten Erwartungen entgegen sehen, wenn die Nation fähig ist, den großen Absichten ihres Regenten zu entsprechen!“
 
Peter Christian Wilhelm Beuth, Oberfinanzrat und
Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes in Preußen
In: Mitteilungen des Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes in Preußen 3 (1824).







 
„Unsere Staatsmänner erziehen den Proletarier in unheildrohenden Massen, die, arm an geistigem und irdischem Gute, in Bildung und Reichtum nur den Feind und Dränger sehen.“
 
Friedrich Harkort, westfälischer Industriepionier und Unternehmer aus Wetter an der Ruhr
Zitiert nach Thomas Rothert, Gründer und Erben -
Die großen Familien des Ruhrgebiets, Essen 1998, S. 35.





 
„Bessert, hebt, mehrt die Schulen, trocknet durch Unterricht die Quellen der Laster und Verbrechen, dann schreitet fort und lindert die Wunden der Kranken, tröstet das unverschuldete Unglück; gebt der bürgerlichen Gesellschaft ein geistiges Fundament von unten herauf.“
 
Friedrich Harkort, westfälischer Industriepionier
Zitiert nach Thomas Rothert, Gründer und Erben -
Die großen Familien des Ruhrgebiets, Essen 1998, S. 36.





 
„Man hebe endlich den Lehrer aus jenem verderblichen Verhältnis, der Schulmeister des Bauern und der Mantelträger des Pfarrers zu sein; stelle ihn hin als einen Diener des Staates, der mit angemessenen Rechten und Pflichten begabt, seine Saat und seine Tat mit männlichem Selbstbewußtsein überschauen darf, dessen bessere Überzeugung nicht dem Hunger zu weichen braucht.“
 
Friedrich Harkort, westfälischer Industriepionier
Zitiert nach Thomas Rothert, Gründer und Erben -
Die großen Familien des Ruhrgebiets, Essen 1998, S. 36.





 
„Es ist aber in einer Stadt so viel gelegen als an einem Pfarrherrren. Bürgermeister, Fürsten und Edelleue können wir entbehren. Schulen kann man nicht entbehren, denn sie müssen die Welt regieren!“
 
Friedrich Harkort, Leitwort auf der Titelseite seines Buches
„Bemerkungen über die Preußische Volksschule und ihre Lehrer“, Hagen 1842.

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Technik




„Durch die rasche und wohlfeile Fortschaffung der Güter wird der Wohlstand eines Landes bedeutend vermehrt, welches Kanäle, schiffbare und gute Landstraßen hinlänglich bewähren.“
 
Quelle: Friedrich Harkort, Eisenbahnen. (Railroads.),
in: Hermann. Zeitschrift von und für Westfalen, 26. Stück, 30.3.1825.





 
„Wir sahen sie noch, unter Donner und Blitz, an welche wir keine Zeit zu denken hatten, mit Staunen sahen wir das große, imponirende Werk menschlicher Erfindung, in solchen Augenblicken wird mir der Mensch heilig, und ich steige auf ihm als einer Leiter zum Allerheiligsten empor, und verhülle mein Angesicht.“
 
Johann Moritz Schwager, Pastor in Schildescher bei Bielefeld,
über die Besichtigung der ersten Dampfmaschine Westfalens auf der Saline Unna-Königsborn
Aus: Johann Moritz Schwager, Bemerkungen auf einer Reise durch Westphalen,
bis an und über den Rhein, Leipzig und Elberfeld 1804, S. 45.






 
„Wie glänzend würden die Gewerbe von Rheinland Westphalen bei einer solchen Verbindung mit dem Meere sich gestalten?
Möge auch im Vaterlande bald die Zeit kommen, wo der Triumphwagen des Gewerbefleißes mit rauchenden Kolossen bespannt ist, um dem Gemeinsinn die Wege zu bahnen.“
 
Quelle: Friedrich Harkort, Eisenbahnen. (Railroads.),
in: Hermann. Zeitschrift von und für Westfalen, 26. Stück, 30.3.1825.





 
„Gottlob ist unser Westphalen noch um hundert Jahre zurück, - möge es nie nacheilen auf dem Wege des Verderbens! und mögen andere Länder auf ihrem Kreislaufe bald wieder bey ihm eintreffen!“
 
Annette von Droste-Hülshoff in einem Brief
an den Fürstbischof Melchior von Diepenbrock, Mai 1845
Zitiert nach ???

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