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Die Vielgestalt und die unterschiedliche Geschwindigkeit der einzelnen Wandlungsprozesse lässt ein einfaches Resümee nicht zu. Eines indes ist sicher: Eine neue Region entstand – die Provinz Westfalen. Sie wurde militärisch-topographisch erfasst, zentralistisch gegliedert, nach rationellen Prinzipien verwaltet. Und sie begann, sich über Orte der Erinnerung zu konturieren. Die Vorstellung vom „malerischen und romantischen Westfalen“ nahm hier ihren Ausgang.

So unterschiedlich diese beiden Bilder sind, so gegensätzlich waren die Pole, zwischen denen sich fortan die Moderne in Westfalen vollzog: in der Landwirtschaft wie in Handel und Gewerbe, in der Kirche und der Familie, in der Erziehung wie bei den Geschlechtern, im Recht wie bei der Verfassung. Überall stießen strikt rationalistische, fortschrittsorientierte Kräfte auf die sichernden, bewahrenden, konservativ entgegenwirkenden. Beides gehört zur Moderne. Die Aufbrüche dorthin waren komplex und die Verläufe ambivalent.
Leistung und Beruf, Besitz und Bildung wurden die zentralen Werte, mit denen das dynamischere bürgerliche Gesellschaftsmodell gegen das alte ständische Prinzip antrat. Vor allem Innovation, Mobilität und Fortschrittsglauben, Bildung und Kommunikation wurden zum Signum der Zeit. Sie schufen viele offene Situationen, ermöglichten Visionen und Experimentierfelder. Vieles wurde projektiert, nicht alles verwirklicht.

Zehn Bücher eröffnen sich hier – mit zehn Schlüsselthemen zu tatsächlich realisierten Aufbrüchen. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber sie sind für uns heute noch bedeutsam. Wir stehen zwar vor anderen Herausforderungen, aber doch vor Prozessen, die nicht minder widersprüchlich sind als vor 200 Jahren. Und in der Ungewissheit, in der wir uns befinden, unterscheiden wir uns nicht so sehr von den Zeitgenossen um 1800 – auch denen, die die „Fesseln des Schlendrians“ zerbrechen sahen, aber letztlich nicht wussten, was sie in der Zukunft erwartete.



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