Dafür steht der auch in Westfalen vielgelesene süddeutsche Theologe Johann Michael
Sailer (1751–1832). Sein Gebetbuch und seine „Vorlesungen zur Pastoral- theologie“ verbanden die Forderung nach einem praktischen Christentum mit traditionellen Frömmigkeitsvorstellungen. Beide Werke wurden im Paderborner Land intensiv gelesen und in Münster in den 1790er Jahren zu wahren Bestsellern. Von Sailer geprägt waren die beiden Bildungsreformer
Fürstenberg und
Overberg, die Fürstin
Gallitzin mit ihrem ganzen sogenannten Kreis von Münster und ebenso der Theologe
Leander van Eß.
Parallele Tendenzen auf evangelischer Seite gab es im westfälischen Pietismus – so um den Pfarrer Weihe in Gohfeld bei Löhne und um Heinrich
Jung-Stilling im Siegerland.