Adelsfamilien stifteten Land und Bauernhöfe, damit die Priester und Brüder für ihr Seelenheil beteten – die Fürbitte für die Stifter war im Mittelalter eine der Hauptaufgaben von Klöstern und Stiftskirchen, und der Tagesablauf der Dalheimer Chorherren folgte der Augustinusregel, mit sieben Stundengebeten zwischen Mitternacht und 19 Uhr.
1452 wurde Dalheim von Böddeken unabhängig – und wie das Mutterkloster ein „landwirtschaftlicher Musterbetrieb“ (Roland Pieper). Doch nicht nur erfolgreiche Zeiten gehören zur
Chronik des Klosters. Vor allem der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) brachte große Notzeiten, auf die allerdings auch ein erfolgreicher Wiederaufbau mit regelmäßigen erheblichen Jahresüberschüssen folgte, so dass unter dem Prior Barthold Schonlau (1708-1730) umfangreiche Renovierungen und Neubauten erfolgen konnten – sie sind auf der großformatigen
Klosteransicht dokumentiert.