Ziviluniformen hatte es allerdings auch schon vorher gegeben – vor allem in größeren Staaten, wie
Preußen, wo sie den Militäruniformen nachgebildet waren. 1804 erging ein „Reglement wegen der unmittelbar angeordneten Zivil-Uniformen für die Provinzial-Länder-Kollegia“. Vorgeschrieben waren Uniformen vor allem für junge Beamten, denn sie sollten die schnell wechselnde Mode nicht mitmachen und damit möglicherweise „durch auffallende Kleidertrachten“ öffentlich Anstoß erregen. Dabei wurde zwischen der „Gala-Uniform“ für Feste und das Auftreten am Hofe und der alltäglichen „Interims-Uniform unterschieden – wie eine
Zeichnung von 1813 verdeutlicht.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden die Ziviluniformen weiterentwickelt. Die zunehmende Differenzierung und
Hierarchisierung, die damit sinnfällig wurde, erfasste auch die Beamten der
provinzialen Selbstverwaltung.