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Vertriebene bei der Ankunft in Westdeutschland.
Vertriebene bei der Ankunft in Westdeutschland. Foto: Sudetendeutsches Archiv, München.

Migration und Integration

Durch Flucht und Vertreibung wurden fast 17 Millionen Menschen zwangsweise mobil, darunter vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen. Diejenigen, die überlebt hatten und die westlichen Besatzungszonen erreichten, mussten sich in einem kriegszerstörten Land zurechtfinden, das sie nicht gerade mit offenen Armen empfing.

Nissenhütten im Grenzdurchgangslager Friedland.
Nissenhütten im Grenzdurchgangslager Friedland. Foto: Innere Mission, Friedland.
Länder und Gemeinden im Westen standen vor der doppelten Herausforderung, Flüchtlinge und Vertriebene nach ihrer Ankunft mit Lebensmitteln und Unterkünften zu versorgen und sie langfristig in ihre eigene Bevölkerung zu integrieren. Die administrative Regelung der praktischen Fragen und das Bemühen um Integration beherrschten daher lange Zeit auch die landesgeschichtlichen Veröffentlichungen. Dass die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen letztlich gut gelang, zu einer Erfolgsgeschichte wurde und zu einer umfassenden Modernisierung vieler Regionen im Westen beitrug, war zunächst überhaupt nicht absehbar.

Eine Notunterkunft in Dortmund.
Eine Notunterkunft in Dortmund. Foto: Stadtarchiv Dortmund.
Das Integrationswunder, das parallel zum Wirtschaftswunder in Westdeutschland geschah, entwickelte sich in der Stadt und auf dem Land mit höchst unterschiedlicher Geschwindigkeit. Es bedeutete aber nicht, dass Flüchtlinge und Vertriebene sich nur an die Einheimischen anpassten. Sie veränderten ihrerseits auch die Aufnahmegesellschaft. Letztlich mussten sich alle an die Herausforderungen einer neuen Zeit anpassen.

Davon zeugen auch zahlreiche biografische Beispiele.