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Integration und „Modernisierung“

Aufbau der Barkhofsiedlung in Nordwalde, 1948/49. Die Siedlung bot Wohnraum für ca. 1.000 Vertriebene und Einheimische.
Aufbau der Barkhofsiedlung in Nordwalde, 1948/49. Die Siedlung bot Wohnraum für ca. 1.000 Vertriebene und Einheimische. Foto: Barkhofarchiv Nordwalde
Schätzungsweise 14 Miollionen Flüchtlinge und Vertriebene kamen bei Kriegsende und in den folgenden Jahren in die vier Besatzungszonen. In einigen Ländern wie z.B. Schleswig-Holstein betrug der Anteil der Vertriebenen an der Gesamtbevölkerung 1948 über 30 %.

Die Integration dieser großen Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen gilt heute als Erfolgsgeschichte sowohl in der Bundesrepublik als auch in der ehemaligen DDR. Allerdings verlief sie nicht ganz so glatt und vor allem nicht so rasch, wie lange Zeit angenommen wurde. Wirtschaftliche Not in der gesamten Bevölkerung, konfessionelle Schranken, Unterschiede in der Sprache und in Sitten und Gebräuchen sowie zunächst fehlende Arbeitsmöglichkeiten erschwerten das Einleben im Westen.


Filmplatkat „Grün ist die Heide“, 1951. Der Film thematisierte das Zusammenwachsen von Vertriebenen und Einheimischen und war äußerst Populär.
Filmplatkat „Grün ist die Heide“, 1951. Der Film thematisierte das Zusammenwachsen von Vertriebenen und Einheimischen und war äußerst Populär. Foto: Privatbesitz
Auf der anderen Seite erwies sich der wirtschaftliche Wiederaufbau mit seinem großen Bedarf an Arbeitskräften und der Verbesserung des Lebensstandards für die gesamte Bevölkerung als eines der wichtigsten Elemente für die Integration.

Die Integration verlief dabei nicht nur einseitig, als Anpassung der Vertriebenen an eine vorgefundene Gesellschaftsordnung. Die gesellschaftlichen Verhältnisse waren nicht mehr die gleichen wie vor dem Krieg, so dass sich beide Seiten – Einheimische wie Flüchtlinge und Vertriebene – verändern und in eine neue Welt integrieren mussten.

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