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Vertriebene Frauen im Aufbau West

Ankunft in Gelsenkirchen nach einer Hamsterfahrt ins Umland.
Ankunft in Gelsenkirchen nach einer Hamsterfahrt ins Umland. Foto: Institut für Stadtgeschichte, Gelsenkirchen
Die Erfahrung von Flucht und Vertreibung mussten vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen erleiden. Die meisten Männer waren als Soldaten noch in die letzten Kampfhandlungen verwickelt, bereits in Kriegsgefangenschaft geraten oder gefallen.

Nach der Ankunft im Westen trugen die Frauen dann die Hauptlast der Überlebensarbeit: Sie kümmerten sich um halbwegs bewohnbare Unterkünfte, um Lebensmittel, Kleidung und Brennstoff. Gleichzeitig leisteten sie einen ersten Beitrag zum Wiederaufbau. Bereits in den letzten Kriegsjahren hatten immer mehr Frauen in Verwaltung und Industrie gearbeitet, um die eingezogenen Männer zu ersetzen. Alleinstehende Frauen, vertriebene Frauen und Frauen aus einheimischen Arbeiterfamilien sicherten nach dem Krieg mit ihrer Erwerbstätigkeit die wirtschaftliche Existenz ihrer Familien. Für viele blieb die Berufstätigkeit auch nach Rückkehr der Männer aus dem Krieg die Regel. Sie arbeiteten vor allem in der Konsumgüterindustrie, in der Verwaltung, in der Landwirtschaft und in der Hauswirtschaft.


Nähsaal der Firma Napierella
Nähsaal der Firma Napierella & Söhne, Gelsenkirchen 1950er Jahre. Quelle: Birgit Beese / Brigitte Schneider: Arbeit an der Mode, Essen 2001
Ausbildung und Berufstätigkeit gaben Sicherheit und Selbstständigkeit nicht nur in Krisenzeiten. Nicht zuletzt aus diesem Grund engagierten sich zahlreiche Frauen auch für bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen.

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