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Ein Landwirt pflügt ein Feld in Westfalen.
Ein Landwirt pflügt ein Feld in Westfalen. Foto: Ignaz Böckenhoff, Westfälisches Landesmedienzentrum, Münster.

Stadt und Land

Die großen Flüchtlingsströme wurden zunächst ausschließlich in ländliche Gebiete geleitet. In Kleinstädten und Dörfern hatte es die geringsten Kriegszerstörungen gegeben, daher sollten Flüchtlinge und Vertriebene dort bei den Einheimischen einquartiert werden.

Auf dem Land war man aber wenig geübt, neu Hinzugezogene zu integrieren, vor allem dann, wenn sie mittellos waren, einen fremden Dialekt sprachen oder der „falschen“ Konfession angehörten. Wer dann auch noch wegen Krankheit oder weil Kinder zu beaufsichtigen waren, nicht in der Landwirtschaft mit anpacken konnte, hatte bei den Einheimischen einen schweren Stand und mit vielen Vorurteilen zu kämpfen.


Ein durch den Bombenkrieg beschädigtes Haus.
Ein durch den Bombenkrieg beschädigtes Haus. Foto: Stadtarchiv Dortmund.
Die Anerkennung und Eingliederung der „Neuankömmlinge“ in Städten und Industrieregionen wie dem Ruhrgebiet erfolgte tendenziell schneller als die Integration in ländlichen Gebieten. In den Großstädten an Rhein und Ruhr war man gewohnt, neu Hinzugezogene aufzunehmen. Nach dem Krieg konkurrierten die Zuwanderer hier aber mit den Einheimischen um die knappen Unterkünfte und Lebensmittel. Wer trotz anfänglichem Zuzugsverbot den Weg in die Großstadt schaffte, musste mit vielen Einschränkungen vorlieb nehmen.

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