Die Einführung neuer Produktionstechniken im Rahmen der Industrialisierung veränderte auch den Umgang mit der Zeit. Hatten früher Jahreszeiten und Lichtverhältnisse des Tages den Arbeitsrythmus bestimmt, so übernahm nun die Uhr diese Funktion. Die genaue Zeit war ein wichtiger Faktor für:
- eine zunehmend maschinenbetrie-
bene Produktionsweise,
- das zeitgenaue Ineinandergreifen von Arbeitsprozessen und damit die Optimierung der Produktion,
- die Messung von Arbeitsleistung und damit
- die
Kontrolle der Arbeiter.
Da kaum ein Arbeiter über eine eigene Uhr verfügte, wurden in den ersten Fabriken akustische Signale, wie Hörner, Dampfpfeifen oder Glockenschläge, verwendet. Auch der Unternehmer
Brügelmann führte in seiner Ratinger Spinnerei eine Fabrikglocke ein, die den Arbeitsrythmus des neuen Fabriksystems vorgab.
Im Jahr 1808 wurde die anfänglich in
Cromford benutzte Glocke durch das abgebildete Exemplar aus dem säkularisierten Kloster Schleißheim bei München ersetzt.