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Künstler


Christina Kubisch

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Zehn Klänge und ein Baum  1996/2003

Klanginstallation

Material: Solarzellen, Hochtöner, elektronische Steuerung

In der Krone eines frei stehenden Laubbaumes werden zwischen den Ästen und Blättern kleine, silbern glänzende Lautsprecher installiert. Die Form der Lautsprecher erinnert an Pflanzen, die Lautsprecher wirken wie exotische Blüten im Gesamtbild des Laubwerkes. Die Installation wird für den jeweiligen Außenraum neu konzipiert.

Vor dem Baum stehen halbkreisförmig angeordnet zehn Solarzellen mit schwarzer amorpher Oberfläche. Im dunklen Glas spiegelt sich die umgebende Natur: zehn Lichtflächen - zehn Lichtbilder. Die Positionierung der Solarzellen kann aber auch auf einem der umliegenden Gebäude sein. Die gesamte Installation funktioniert nur mit Solarenergie.

Der durch die Solarzellen erzeugte Strom wird an selbst entwickelte elektronische Klangerzeuger weitergeleitet, die wiederum den Klang an die "Blütenlautsprecher" im Baum weitergeben. Je nach Lichtintensität erzeugen diese Module wechselnde Klänge, die je nach Tageszeit und Wetterlage in Dauer, Intensität und der akustischen Struktur stark variieren. Tagsüber klingen sie wie unterschiedliche Vogelstimmen, bei wenig Licht erinnern sie auch an geheimnisvolle Insekten.

Die Klänge folgen dem Zeitrhythmus der Natur, beginnen früh am Morgen und enden in der späten Dämmerung. Ihr Zusammenspiel sowie die Zeiten der dazwischenliegenden Pausen und der Stille hängen von Helligkeit und Dunkelheit, Licht und Schatten ab.

Licht wird akustisch erfahrbar. Technik und Natur werden zu interaktiven Partnern. "Echte" und "falsche" Vogelstimmen verbinden sich. Die Grenzen zwischen Original und Reproduktion, zwischen Realität und Fiktion müssen neu hinterfragt werden. Das Ohr nimmt nicht nur die Vogelstimmen, sondern indirekt auch den natürlichen Lichtzyklus der Natur wahr.

Es ist durchaus möglich, dass im Laufe der Zeit die echten Vögel und die elektronischen Partner in einen akustischen Dialog treten werden.

Christina Kubisch

Beide Abbildungen zeigen Detailansichten einer früheren Arbeit mit dem Titel "Zehn Klänge und ein Baum", die Christina Kubisch in der Landesgartenschau Großenhain 2002 verwirklichte. Sie ähnelt in ihrem Aufbau der Klanginstallation in der Ausstellung.

Abbildung des KunstwerksD Abbildung des KunstwerksD