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Margret Riedl

Hilfe für Siebenbürgen




Foto: Privatbesitz
1949
in einem Arbeitslager in Junkom/Donbas-Gebiet in der Ukraine als Tochter von Lieselotte und Klemens Riedl geboren
1949
Ausreise nach Wien mit den Eltern
1950/51
Weiterreise nach Wuppertal und Köln
1971 - 1974
Studium der Sozialpädagogik
1974 - 2001
Leitende Tätigkeit in der stationären Jugendhilfe, Beschäftigung mit textilen Techniken
seit 1994
eigene Textilwerkstatt, Textil-Ausstellungen und Teilnahme an internationalen Textilsymposien in der Ukraine und Georgien
2002 - 04
Initiierung eines Selbsthilfeprojektes im siebenbürgischen Heltau/Cisnadie
Margret Riedl kam 1949 in einem ukrainischen Arbeitslager zur Welt. Dorthin war ihre Mutter fünf Jahre zuvor aus Siebenbürgen deportiert worden. Der Großvater von Margret Riedl war erst 1926 mit seiner Familie von Wuppertal ins siebenbürgische Heltau umgesiedelt. In der für Wollweberei bekannten Stadt hatte er mit zwei Geschäftspartnern die erste siebenbürgische Seidenweberei „Groco“ gegründet. Margret Riedl durfte 1949 mit ihren Eltern in den Westen ausreisen. Ihr Großvater saß nach der Machtübernahme der Kommunisten bis 1955 als Kapitalist im Gefängnis und konnte seiner Familie erst 1957 folgen.

Margret Riedl nahm im Jahr 2000 auf der Suche nach Spuren ihrer Familiengeschichte den siebenbürgischen „Faden” wieder auf. Bei einem Besuch in Heltau lernte sie ein Arbeitslosen-Selbsthilfeprojekt der evangelischen Kirche kennen. Der Zusammenbruch der Heltauer Textilindustrie 1997 hatte ungefähr 5.000 Menschen, überwiegend Frauen, erwerbslos gemacht. Die evangelische Kirche organisierte Beratungen, Gesprächskreise und praktische Hilfen – unter anderem eine Werkstatt für Handweberei. Als Sozialpädagogin und Textilkünstlerin engagierte sich Margret Riedl für das Projekt: Seit 2002 erweitert sie das Warenangebot durch ihre Filzprodukte und qualifiziert Frauen in mehrwöchigen Workshops zur selbstständigen Herstellung von Schuhen, Taschen und Wandbehängen.

Frauengeschichte

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