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Schermaschine im Betrieb der Firma Reichel in Rheinberg.
Schermaschine im Betrieb der Firma Reichel in Rheinberg. Quelle: Herbert Reichel: Der Mensch und sein Werk, S. 16

Textilindustrie

Die westdeutsche Textilindustrie trug in enormem Maß zur Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen bei - und profitierte gleichzeitig erheblich davon.

Vor dem Krieg waren die verschiedenen Sparten der Textilindustrie im ganzen deutschen Reich verteilt gewesen. Regional hatten sich Zentren mit unterschiedlichen Spezialisierungen gebildet. Flucht und Vertreibung wirbelten dieses differenzierte Wirtschaftssystem durcheinander. In der Nachkriegszeit gab es großen Bedarf zunächst an Kleidung, später an Möbelstoffen und anderen textilen Konsumgütern. Diesen konnte die westdeutsche Textilindustrie nicht alleine decken


Websaal der Firma Winkler in der Nähe von Waldshut.
Websaal der Firma Winkler in der Nähe von Waldshut. Quelle: Die Winkler-Gruppe, Dokumentation aus Anlass des 75. Geburtstags von Dr. Helmut Winkler, 2. Oktober 1975
Unternehmern und Arbeitnehmern aus dem Osten bot sich damit die Chance für einen Neubeginn. Die arbeitsintensive Textilproduktion brauchte zahlreiche Arbeitskräfte. Fachkräfte, aber auch un- und angelernte Arbeitskräfte fanden in dieser Branche schnell Arbeit.

Dabei brachten die Zuzügler aus dem Osten neue Spezialkenntnisse mit in den Westen und bauten ganze Produktionssparten neu auf, wie die Taschentuch-, Strumpf- und Gardinenproduktion. Am Ende der Aufbaujahre gab es in Westdeutschland nahezu alle Produktionsarten, die vor dem Krieg über das ganze Reich verteilt waren.

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Biografische Beispiele

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