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Hans-Jochen Meier

Ein Niederschlesier im Westmünsterland




Foto: Privatbesitz
1939
in Bolkenhain, Niederschlesien, als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren
1946
Vertreibung und Ansiedlung der Familie in Raesfeld, Westmünsterland, später in Borken
1962 - 1966
Lehramtsstudium in Münster
1963
Heirat und Geburt der Zwillingssöhne
1966 - 1975
Lehrer an verschiedenen Grund- und Hauptschulen
1972
erste Reise nach Bolkow/Polen in die alte Heimat
1976 - 2002
Schuldirektor
seit 2003
Vorsitzender der Bundesheimatgruppe Bolkenhainer Burgenland in Borken


Sechs Jahre war Hans-Jochen Meier alt, als er im Juli 1946 zusammen mit seiner gesamten Familie und 1.800 weiteren Bolkenhainern aus seiner Heimat ausgewiesen wurde. Die mehrtägige Fahrt in Güterwaggons Richtung Westen endete für die niederschlesische Kaufmannsfamilie im Westmünsterland. Die Einheimischen in Raesfeld nahmen die Meiers überwiegend hilfsbereit auf. 1952 konnte die Familie wieder ein Lebensmittelgeschäft eröffnen. Die evangelische Konfession und der fremde Dialekt riefen im katholisch geprägten Westmünsterland allerdings auch Ablehnung hervor.

Als „Evangelisches Flüchtlingsschwein“ musste sich Hans-Jochen Meier häufiger beschimpfen lassen. Das Westmünsterländer Platt war für ihn die „erste Fremdsprache“, die er lernen musste. Als die katholischen Klassenkameraden und Freunde im dritten Schuljahr nach der Erstkommunion Messdiener werden sollten, bezog der katholische Pfarrer den protestantischen Vertriebenensohn allerdings mit ein: Messdiener konnte er zwar nicht werden, wohl aber die Glocken läuten. Heute sind Hans-Jochen Meier und seine ebenfalls aus Bolkenhain stammende Frau Erna in Borken fest integriert.

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