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Jost Hubert

Vom Maurerlehrling zum Lehrer




Foto: Westfälisches Industriemuseum.
1928
als ältestes von neun Kindern des Viehhändlers Georg Hubert und seiner Frau Anna in Breslau, Niederschlesien geboren
1934 - 44
Besuch der Volksschule und der Oberschule für Jungen in Neumarkt, Schlesien
1944
Flakhelfer in Breslau
1945
Kriegsgefangenschaft in Taschkent
1946
Entlassung nach Thüringen und Wiedersehen mit der Familie im Teutoburger Wald
1947 - 55
Maurerumschüler und -geselle
1955
Heirat mit der Anwaltsgehilfin Herta Hockling
1955 - 67
Maurermeister
1967 - 71
Ausbildung zum Lehrer
1971 - 88
Hauptschullehrer


1946 wurde der 18jährige Jost Hubert krank aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft in Taschkent entlassen. Sein Weg in den Westen führte über das Lazarett der Diakonie im thüringischen Sangerhausen, in dem er gesund gepflegt wurde. Im Dezember 1946 kam er in Friedland an und reiste von dort aus zu seiner Familie weiter, die in Hardensetten bei Laer untergebracht war. Im Sommer 1946 aus Schlesien vertrieben, lebte sie nun auf mehrere Bauernhöfe verteilt im Teutoburger Wald.

Auf Anraten seines Vaters begann Jost Hubert 1947 als Maurerlehrling bei einem Bauunternehmen in Osnabrück. Wegen des großen Facharbeitermangels in den Bauberufen konnte Jost Hubert eine auf zwei Jahre verkürzte Lehre machen, die er 1949 abschloss. Als Geselle arbeitete er unter anderen beim Dortmunder Bauunternehmen Rose, dessen Mitarbeiter sich aus ehemaligen Kriegsgefangenen zusammensetzten, die meisten von ihnen Vertriebene. Einheimische waren kaum dabei. Nach Abschluss seiner Meisterprüfung rückte Jost Hubert dort zum Vorarbeiter auf. Nach 20 Jahren harter Arbeit auf dem Bau hing Jost Hubert seinen Beruf an den Nagel und nahm ein Pädagogikstudium nach dem „Mikätzchenmodell“ auf. Das ermöglichte ihm, nach einem viersemestrigen Kurzstudium 1971 das erste Staatsexamen abzulegen. Als Junglehrer sammelte er Erfahrungen an einer Schule für Lernbehinderte. Nach bestandenem zweiten Staatsexamen landete Jost Hubert schließlich an der Hauptschule in Dortmund-Nette, bei der er bis zu seiner Pensionierung 1988 arbeitete.

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