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Hans Bartesch

Siebenbürger Sachsen für den deutschen Bergbau




Foto: Westfälisches Industriemuseum
1926
als Sohn einer Bauernfamilie in Neustadt bei Kronstadt, Siebenbürgen geboren
1943 - 46
Dienst in der Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft in Österreich
1953
Neubergmann auf der Zeche Schlägel und Eisen in Herten
bis 1963
Arbeit als Hauer
1964 - 86
im Kraftwerk Marl beschäftigt


Ohne Perspektive in Österreich - so ging es auch Hans Bartesch, als er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde. Zusammen mit seinen Landsleuten, die die Wehrmacht 1944 aus dem ungarischen Nordsiebenbürgen evakuiert hatte, saß er in einem Land fest, das die Siebenbürger Sachsen nicht eingliedern wollte. Nach Deutschland konnte er auch nicht, weil die Siebenbürger Sachsen zwar Mitglieder der deutschen Volksgruppe in Ungarn und Rumänien waren, aber keine deutschen Staatsbürger.

1953 ließ Hans Bartesch sich mit zahlreichen anderen Siebenbürger Sachsen in den Bergbau anwerben und verpflichtete sich für 20 Jahre. Im Gegenzug bauten die Bergbaugesellschaften den Siebenbürger Sachsen geschlossene Siedlungen, in die sie ihre Familien nachholen konnten: in Herten-Langenbochum, in Oberhausen-Osterfeld und in Aachen-Setterich. Hans Bartesch und seine Frau Anna gehörten zu den ersten Bewohnern der 1954 fertig gestellten Siebenbürger Sachsen Siedlung in Herten. Sie besteht aus Einfamilienhäusern, einer Ladenzeile mit Mietwohnungen im Zentrum und dem „Haus der Jugend“, einem Begegnungszentrum mit Heimatstube. Hier treffen sich die Blaskapelle, der Chor und die Volkstanzgruppe der traditionsbewussten Siebenbürgen Sachsen. Sie arbeiten eng mit den anderen Hertener Vereinen zusammen und stehen auch Einheimischen offen.

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