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Konrad Berger

Vom Bergbau in die Bundeswehr




Foto: Privatbesitz
1939
als Sohn eines Zimmermanns und einer Hausfrau im schlesischen Königshain bei Glatz geboren
1946 - 53
Besuch der Volksschule in Warmsen, Niedersachsen
1953 - 56
Berglehre auf der Zeche Haus Aden in Bergkamen
1958 - 59
Besuch der Bergvorschule
1960 - 92
Soldat und Offizier in Schleswig-Holstein
1968 - 71
Besuch der Abendschule und Abschluss Fachschulreife Technik
1978 - 93/94
Mitwirkung in Gemeinderat und Kirchenvorstand


Zwei einschneidende Ereignisse kennzeichnen Konrad Bergers Kindheit: Als er vier Jahre alt war, fiel sein Vater im Krieg. Als er sieben Jahre alt war, wurden die Bewohner seines Dorfes vertrieben. Mit der Mutter, drei Geschwistern, einer Tante und Cousine landete er im niedersächsischen Warmsen. Die Familie erhielt zwei Zimmer in einem unfertigen Neubau ohne Strom und Heizung. Die ersten acht Monate mussten alle auf dem Fußboden schlafen. Mittellosigkeit, Dialekt und Religion grenzten sie anfänglich sehr aus. 1953 meldete sich Konrad Berger in den Ruhrbergbau, wo schon zwei Verwandte Arbeit gefunden hatten. Er machte eine Berglehre und wohnte vier Jahre in einem Lehrlingsheim des Jugenddorfwerkes. Die Freizeitangebote des Heims machten ihm viel Spaß. Über den Sauerländischen Gebirgsverein fand er Anschluss an die Einheimischen. 1958 wurde er Hauer und begann die Bergvorschule zu besuchen, um Steiger zu werden. Dieses Vorhaben brach er 1959 wegen der Kohlenkrise ab. Das folgende Jahr überbrückte er als Hilfsschlosser in einer Spinnerei in Gronau, weil dort bereits seine Schwestern arbeiteten und auch mittlerweile seine Mutter wohnte. 1960 trat Konrad Berger dann in Schleswig als Zeitsoldat in die Bundeswehr ein, 1970 wurde er Berufssoldat.

1958 hatte Konrad Berger bei einem Urlaub in Eckernförde seine künftige Frau Hella kennen gelernt. Die Heirat 1961 und der Bezug einer Dienstwohnung 1963 gaben ihm das Gefühl, angekommen zu sein. An seinem jetzigen Wohnort Schuby baute er 1971 ein Haus und ist im Sportverein, im Männerchor, im Gemeinderat und im Kirchenvorstand aktiv. Trotzdem bleibt er seiner alten Heimat verbunden: Seit 1986 nimmt er regelmäßig am Treffen der Königshainer in Warmsen teil. Seit seiner Pensionierung besuchte Konrad Berger mit seiner Frau, seinen Schwestern und einer Reihe von Königshainern zweimal die alte Heimat. Auch heute gehören Kartoffelklöße und Mohnkuchen zum Speiseplan der Familie.

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