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Oswald Tietz

Vom Landwirt zum Motorenbauer




Foto: Privatbesitz.
1907
in Kybarten (heute Kybartai) in Litauen als Sohn des Landwirts Josef Tietz und seiner Frau Wilhelmine geboren
1917
nach Besuch der zweisprachigen Volksschule Arbeit auf dem elterlichen Hof
1940
Aussiedlung nach Deutschland
1942
Rückkehr auf den elterlichen Hof
1944
Flucht vor der Roten Armee, Einberufung zu einer Sanitätskompanie
1945 - 48
Flüchtlingslager Kampen auf Sylt
1948
Zuzug nach Köln, Arbeit bei einem Viehhändler in Junkersdorf
1949
Heirat mit Emmi Frommert aus Kybarten
1952
Arbeitsaufnahme in der Elektromotorenfabrik Johannes Bruncken in Köln-Bickendorf
1977
Ruhestand
1989
gestorben


Oswald Tietz war Bauer mit Herz und Seele und sollte den elterlichen Hof übernehmen. Ihn 1940 und 1944 verlassen zu müssen, war für ihn ein schmwere Schicksalsschlag. Nach Köln kam er mit seinen Eltern auf Initiative der Familie Frommert – Nachbarn und enge Freunde aus Kybarten. Sie hatten über den Suchdienst erfahren, dass ihre früheren Nachbarn in einem Lager auf Sylt lebten. Bei einem Besuch auf der Insel beschlossen Emmi Frommert und Oswald zu heiraten. Sie besorgte Oswald Arbeit in Köln und erwirkte eine Zuzugsgenehmigung.

Schon früh wurden Oswald und Emmi Tietz Mitglieder der Kölner Stadtmission. Hier trafen sich im katholischen Köln viele Evangelische aus dem Osten. Über die Stadtmission fand zunächst Oswalds Bruder Wilhelm, der eine Ausbildung als Schmied und Schlosser hatte, Arbeit in der Kölner Elektromotorenfabrik Johannes Bruncken in Bickendorf. Oswald Tietz folgte ihm nach und arbeitete zunächst an der Schere und bald als Ankersetzer. Dabei machte er sich so unentbehrlich, dass er bis zum 69. Lebensjahr im Dienst blieb und auch danach noch um Rat gefragt wurde und in Notfällen aushalf. Darüber hinaus übernahm Oswald Titz das Amt des Hausmeisters bei der Kölner Stadtmission auf der Berrenrather Straße, wo die Familie – 1950 und 1956 wurden zwei Töchter geboren – bis 1981 wohnte. Oswald Tietz starb 1989 im Alter von 82 Jahren.

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